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Mittwoch, 17. August 2016

Blues in Madrid | Francis Drake Reloaded (44)

skurrile Fantasy & Comedy, diesmal in Madrid. Philipp II., König von Spanien ist pikiert. Überall werben Plakate für die Pop-Queen Elizabeth I. Lieben seine Untertanen die königliche Sängerin mehr als ihn?


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Idee, Grafik, Text: rw · über Bild-Quellen + Darsteller

Geraubtes Silber aus Amerika verursacht Inflation in Europa 


Stichwort "Raubsilber": Die Spanier suchen in Südamerika nach El Dorado, dem sagenhaften Goldland. Doch Silber wird für sie wesentlich bedeutender. Die enorme Ausbeute an südamerikanischem und mexikanischem Silber zahlt die spanischen Söldnerheere. Sie werden unter anderem eingesetzt, um den Aufstand der Niederländer zu bekämpfen. Und Silber finanziert natürlich auch den Luxus des Adels und der Oberschicht Spaniens. Der enorme Zustrom des Edelmetalls aus Übersee bewirkt eine gewaltige Inflation, die in Europa und weltweit spürbar wird. Die Menschen, die den Schatz unter Zwang aus der Erde Amerikas heben müssen - die Indianer - arbeiten und sterben unter sklavengleichen Umständen.  Exemplarisch ist die Geschichte von Potosí, der berühmten Silberstadt in den bolivianischen Anden.
"Nach Spanien wird nicht Silber, sondern Indianerblut und Indianerschweiß verschifft", äußert der Vizekönig von Peru im Jahre 1699, also über 150 Jahre nach Gründung der Bergbaustadt.

Eine Unglaublichkeit am Rande: 2011 wird eine Explorationsfirma veruteilt, einen von ihr aus dem Meer gehobenen Goldschatz an Spanien zu übergeben. Auch Peru hatte Forderungen angemeldet. Sicherlich wäre es gerechter gewesen, das Gold an Peru oder/und Bolivien zurückzugeben. Noch besser wäre es gewesen, eine Stiftung zu gründen, um den noch heute unter furchtbaren Bedingungen schuftenden indianischen Bergarbeitern - darunter auch viele Kinder - ein besseres Leben zu ermöglichen.

Neues, putziges Haustier aus den amerikanischen Kolonien


Das Meerschweinchen wurde wohl bereits vor Jahrtausenden im Andenraum gezüchtet. Da die Tiere genügsam sind (man kann sie mit Küchenabfällen füttern) und sie sich rasch vermehren, sind sie auch heute eine wichtige Nahrungsergänzung und Proteinquelle. In Europa wurden die Tiere wegen ihrer putzigen Art in Adelskreisen schnell populär. Auch Königin Elisabeth I. soll lt. mehrerer (leider in diesem Punkt wenig genauer) Internetquellen ein Meerschweinchen besessen haben.

Mir selbst gelang es, auf einem Londoner Trödelmarkt ein Meerschweinchen-Gemälde aus dem 16. Jahrhundert zu erstehen. Die Miniatur wurde, wie mir der Händler versicherte, von der Maiden Queen höchstselbst angefertigt. Gutgläubig wie ich bin, konnte ich mir diese einzigartige Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Kopierte Andy Warhol Jahrhunderte später die Königin? Tss!


Weitere geschichtliche Hintergründe direkt hier unter: Historisches · Philipp II. wünscht allseits: Skurrilen Tag!